Firmenchronik
Stein der Weisen gefunden
Den Ausgangspunkt der Entstehungsgeschichte der Firma bildet der Verkauf von Putzfäden und Bodenwachsen. Heinrich Tavernaro-Lüscher verdiente sich im Reisegeschäft seinen Lebensunterhalt. Forschergeist und Phantasie verleiteten den ambitiösen Mann im Putzmittelsektor den Stein der Weisen zu finden.
Als Experimentierlabor diente der Keller im eigenen Wohnhaus. Frau Tavernaro-Sangiorgio beschreibt diese chemischen Zufallspräparate kühn: Mischung von allem was putzt und allem was Flecken verursacht, nicht zu Unrecht, denn man fügte den Gemischen nebst Seife auch Stoffe und Kaffee bei. Die Elaborate erhielten dann schliesslich den wirkungsvollen Namen Fleckenseife. Eine Geschäftsstelle in Winterthur-Wülflingen beendete das Leben der unterirdischen Chemie-Küche.
Die Wirkung eines Inserates
1949 folgte der Sohn Heinrich dem väterlichen Ruf, ins Putzmittelgewerbe einzusteigen. Ein Grossauftrag der Armee kennzeichnet die aufsteigende Phase der Firma. Noch hatte sich in der Produktion der chemisch-technischen Putzmittel kein Höchststand eingestellt, als durch einen beispiellosen Zufall die Firma einen neuen Handelszweig erschloss. Einem unscheinbaren Inserat folgend, dessen Wortlaut ungefähr so tönte: Vertretung von selbstfahrenden Bodenreinigungsmaschinen, begann 1958 die verheissungsvolle Aera der Clarke-Vertretung in der Schweiz. Kaum einer ausser der Unternehmerfamilie glaubte damals an die Existenzfähigkeit dieses Handelszweiges. Auch liess man sich von vorausgehend misslungenen Versuchen anderer Unternehmer im Absatz von Clarke-Produkten weder entmutigen noch abschrecken.Mit der Zusicherung der Generalvertretung für Clarke in der Schweiz begann eine systematische Aufbauarbeit. Die Clarke-Modelle (erste batteriebetriebene automatische Bodenreinigungsmaschine) vermochten das anfängliche Misstrauen zu bannen.
Ohne Putzmittel keine Sauberkeit
Trotzdem hielt man den Produktionsbetrieb von chemisch-technischen Produkten aufrecht. Um selbst nicht allzugrosse Investitionen in die Forschung stecken zu müssen, wurde das eigene Tavol-Angebot eingeschränkt. Da ein vollständiges Putzmittelsortiment neben Putzmaschinen aber unerlässlich ist, trat man als Grosseinkäufer auf den Markt.
1965 konnte in Neftenbach ein Fabrikgebäude erstellt werden. Zwar fand es bei den Anwohnern anfänglich kein reges Interesse, denn die Furcht vor Verschandelung der Landschaft mit Kaminrohren tummelte lautstark in den Köpfen der Bevölkerung , und die Industrie war ihr in ihrer ruhigen, idyllischen Landschaft ein echter Dorn im Auge.
Heinzelmännchen für grosse Flächen
Der grösste unter den selbstfahrenden Reinigungsgrossautomaten hatte einen Batterieantrieb, kehrte, fegte und saugte in einem Arbeitsgang und putzte bis zu 7000 m2 in der Stunde. Diese Grössenordnung verrät in etwas überspitzter Form das Leistungsvermögen der Clarke-Modelle. Sie wurden vor allem in Industrien, Schulen, Flughäfen, Bahnhöfen, Warenhäusern, Supermärkten, Banken, Hotels und Spitälern eingesetzt. Ueberall dort also, wo ein Besen deplatziert und wenig effizient erschien.
Im Laufe der Zeit wurde das Verkaufsprogramm um weitere, wichtige Vertretungen ergänzt.
Bei der Firma Tavernaro AG ist zudem eine seriöse Unternehmensplanung festzustellen. Man vollzog immer solche Schritte, wie das Bein lang war, das heisst, Investitionen bewirkten kaum grosse Verschuldungen.
Seit 1977 arbeitet auch der fachlich ausgewiesene HSG-Absolvent, Sohn Sandro, im Familienbetrieb mit. Zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird in der Tavernaro AG optimale Teamarbeit geleistet. Davon dürfen auch ihre Kunden profitieren.
Digitalisierung
Die Digitalisierung hat im Unternehmen schon früh begonnen. Bereits 1999, kurze Zeit nach der Einführung des Internets, wurde der erste Onlineshop der Branche gestartet und seitdem stets weiterentwickelt. Zwischenzeitlich durfte er mehrmalige Auszeichnungen erfahren.