1.1 Textile Beläge: Unterhaltsreinigung
Die Unterhaltsreinigung hat die tägliche oder regelmäßige Beseitigung des losen Schmutzes durch Bürstsaugen zum Ziel. Durch Bürstsaugen wird der Flor geöffnet und der Grobschmutz durch die mechanische Wirkung der Bürste in den Saugstrom gebracht und abgesaugt. Besonders leicht haftender Schmutz wird auf diese Art weitgehend entfernt. Gleichzeitig wird der Flor wieder aufgebürstet und ein einheitliches Oberflächenbild geschaffen. Bei den meisten Geräten kann die Höhe der Bürsten auf den Teppichflor eingestellt werden.
Zur Unterhaltsreinigung gehört die Fleckentfernung (siehe weiter unten). Je frischer ein Fleck ist, umso besser und leichter läßt er sich entfernen! Frisch verschüttete Flüssigkeiten werden mit Zellstoff und saugfähigen Tüchern aufgesaugt. Eingetrocknete Flecken und haftende Verschmutzungen werden mit geeigneten Teppichreinigern (z.B. FLECKEX TOP oder KARACHO) mittels Sprühflasche eingesprüht und mit saugfähigem Material bis zum Trocknen abgepolstert. Dadurch wird die Flecksubstanz auch aus der Tiefe des Teppichflors entfernt.
Auch mit kleinen Sprühextraktionsgeräten und der Polsterdüse, unter Zuhilfenahme eines Sprüh-Extraktionsreinigers (z.B. einer 5%igen TUBA-UNIVERSAL- oder KARACHO-Lösung), kann die Fleckentfernung durchgeführt werden.
Sehr vorteilhaft und für fast alle Fleckarten anwendbar ist die Detachur mit Teppichreinigungs-Pulver in Kombination mit Fleckentfernungsmitteln (z.B. TTR 86; FLECKEX TOP oder KARACHO) und einer Handbürste aus synthetischen Borstenmaterial. Hierbei wird der Fleck mit dem Teppichreinigungs-Pulver (z.B. TTR 86) bestreut und dieses mittels einer Handbürste in den Teppichflor einmassiert. Bei hartnäckigen Flecken kann das Pulver zusätzlich mit geeigneten Fleckentfernungsmitteln (z.B. FLECKEX TOP oder KARACHO) besprüht werden. Der Vorteil dieser Methode ist, daß die Behandlung vor der Unterhaltsreinigung erfolgen kann. Nach dem Absaugen des Teppichreinigungs-Pulvers ist die behandelte Stelle trocken und kann wieder begangen werden.
1.2 Textile Beläge: Zwischenreinigung
Die Zwischenreinigung oder auch Teilreinigung erfolgt, wenn Laufstraßen oder stark verfleckte Teilbereiche gereinigt werden sollen.
Wird die Zwischenreinigung ordnungsgemäß durchgeführt, können die Reinigungskosten gesenkt und unnötige Störungen des Betriebsablaufes vermieden werden.
Nach dem Bürstsaugen wird ein Teppichreinigungs-Pulver (z.B. TTR 86) abschnittsweise ca. 5-10 m2 aus dem geöffneten Beutel auf den Teppichboden aufgestreut und mittels Einscheibenmaschine und weisser Padscheibe in den Flor einmassiert.
Merke: Die Reinigungswirkung beruht zu ca. 80 % auf der Mechanik beim Einmassieren. Die Tenside und das Wasser lösen den Schmutz, das Trägermaterial (z.B. Reinzellulose) nimmt den so gelösten Schmutz auf und kann abgesaugt werden. Lassen sich beim Reinigen Verfleckungen nicht entfernen, so können diese mit speziellen Reinigungsverstärkern (z.B. FLECKEX TOP oder KARACHO) zusätzlich eingesprüht und so entfernt werden. Nach einer Trockenzeit von ca. 30 Minuten wird das schmutzgesättigte Pulver mit dem Bürstsauger abgesaugt. Der textile Belag kann während der Reinigung und sofort danach begangen werden. Bei stärkeren Verschmutzungen und Verfleckungen wird der Teppichboden nach dem Bürstsaugen mittels Pumpsprüher mit einer Vorsprühlösung (z.B. einer 5-10%igen TUBA-UNIVERSAL-Lösung) nebelfeucht eingesprüht. Dies dient der besseren Schmutzablösung und einer etwas verzögerten Trockenzeit. Danach wird das Teppichreinigungs-Pulver (z.B. TTR 86) aufgestreut und einmassiert.
Die Teppichreinigung mit Teppichreinigungs-Pulvern wird immer dann eingesetzt, wenn die Verlegeart, der Verlegeaufbau oder die Frequentierung eine Naßreinigung ausschließen. Dies wäre z.B. der Fall
- bei Doppelböden
- Anhydrit-Estrich
- schlechter Verklebung
- leitfähiger Verklebung (mit graphithaltigem, schwarzem Kleber)
- Jute als Trägermaterial
- wenn keine Trockenzeiten möglich sind.
Mit der textilschonenden Pulverreinigung lassen sich aufwendige Grundreinigungen lange hinauszögern. Die Reinigung mit Teppichreinigungs-Pulver ist sehr ökologisch (Cellulose): die wenig enthaltenen Tenside sind abbaubar und das Trägermaterial verrottet auf dem Müll! Für Nadelvlies-Beläge ist die Pulverreinigung nicht geeignet, da es sich sehr schlecht aus Nadelvliesen absaugen läßt. Desweiteren ist zur Zwischenreinigung bzw. zur Reinigung in kurzen Zeitabständen das Garn-Pad-Verfahren (siehe 1.5) hervorragend geeignet.
1.3 Textile Beläge: Grundreinigung
Grundreinigungen sollten grundsätzlich von erfahrenen und gut geschulten Fachkräften zu zweit durchgeführt werden!
Folgende Reinigungsverfahren sind nach RAL 991-A 2 als Grundreinigung anzusehen:
- Shampoonierung (siehe 1.6)
- Sprühextraktion (siehe 1.7)
- Kombination beider Verfahren
Vor jeder Grundreinigung ist zu überprüfen, ob der textile Belag und die Verlegeart für eine Naßreinigung geeignet ist. Am Mobiliar sind entsprechende Schutzmaßnahmen vorzunehmen bzw. die Räume auszuräumen.
1.4 Textile Beläge: Fleckentfernung
Zur Unterhaltsreinigung gehört die Fleckentfernung.
Je frischer ein Fleck ist, umso besser und leichter läßt er sich entfernen! Frisch verschüttete Flüssigkeiten werden mit Zellstoff und saugfähigen Tüchern aufgesaugt.
Verfahren zur Fleckentfernung
- Tupf-Saug-Methode: Das Fleckentfernungsmittel wird auf ein weißes, nicht faserndes Tuch aufgesprüht, mit dem dann der Fleck von außen nach innen abgetupft wird. Auf dem Fleck niemals reiben! Vorgang nach Bedarf wiederholen.
Geeignete Produkte: KARACHO, FLECKEX TOP - Fleck abpolstern: Ein mit Reinigerlösung getränktes weißes, nicht faserndes Tuch wird auf den Fleck gelegt und beschwert. Das Tuch regelmäßig wechseln und solange auflegen und beschweren, bis kein Schmutz mehr aus dem Belag ins Tuch zieht. Geeignete Produkte: KARACHO, FLECKEX TOP
- Pulvermethode: Teppich-Reinigungs-Pulver auf den Fleck streuen, mit einer Handbürste einarbeiten, bei Bedarf mit Fleckentfernungsmittel einsprühen, nach Trocknung des Pulvers absaugen. Vorgang bei Bedarf wiederholen. Geeignete Produkte: TTR 86, KARACHO, FLECKEX TOP
- Fleckspülmethode: Fleck evtl vorbehandeln. Fleck mit Hilfe eines Sprühextraktionsgerätes mit Handdüse durchspülen und absaugen. Vorgang bei Bedarf wiederholen. Geeignete Produkte: FLECKEX TOP (zur Vorbehandlung), KARACHO, TUBA-UNIVERSAL
Bei der Fleckentfernung gelten folgende Punkte zu beachten:
- Vorversuche zur Materialverträglichkeit durchführen!
- Flecken immer schnellstmöglich entfernen!
- Möglichst viel Schmutzsubstanz mechanisch entfernen!
- Fleckentfernungsmittel nicht direkt auf den Fleck sprühen!
- Nicht verreiben, sondern von außen nach innen tupfen!
- Fleck mit sauberem, weißem, nicht färbendem Material bearbeiten!
- Fleckentfernung benötigt Zeit!
- Der letzte Arbeitsgang ist Nachspülen mit klarem Wasser.
Wie werden Flecken entfernt, deren Herkunft nicht bekannt ist?
Flecken, deren Herkunft nicht bekannt ist, werden zuerst mit lauwarmem Wasser behandelt, um die Wasserlöslichkeit zu überprüfen. Anschließend wird der Fleck mit Teppichreinigungs-Pulver (z.B. TTR 86) und speziellen Fleckentfernern (z.B. FLECKEX TOP oder KARACHO) behandelt. Läßt der Fleck sich auf diese Weise nicht entfernen müssen spezielle Chemikalien (z.B. Thiosulfat, Perborat, Oxalsäure etc.) zu Hilfe genommen werden.
Es wird nachfolgende Fleckentabelle zu Rate gezogen.
Fleckentabelle A
Fleckenart | Geeignete Reinigungsmassnahmen |
Altöl | Karacho, Fleckex top, TTR 86 |
Asphalt | |
Beize | Lösungsmittelhaltige Abbeizpaste auftragen, abkratzen, evtl. Fleckex top und TTR 86 anwenden |
Bier | |
Blut |
Karacho, Fleckex top, TTR 86, enzymhaltige Produkte |
Bonbon | Mechanisch entfernen, Reste mit Fleckex top |
Butter | |
Cola | Fleckex top, TTR 86 |
Creme | |
Eiscreme | |
Ei | |
Erbrochenes | |
Farbstoffe | Fleckex top, TTR 86, evtl. mit 5%iger Bleichsodalösung extrahieren |
Fette / Oele | |
Gras | TTR 86, evtl. mit 5%iger Bleichsodalösung extrahieren |
Harz | |
Heizöl |
Fleckentabelle B
Fleckenart | Geeignete Reinigungsmassnahmen |
Kaffee | Fleckex top, TTR 86 aufsprühen, abpolstern oder mit Karacho oder enzymhaltiger Waschpulver-Lösung befeuchten, mit Folie über Nacht abdecken und anschliessend extrahieren. |
Kakao | |
Kaugummi | GUM-EX |
Klebstoff | |
Kopierstift | |
Kugelschreiber | |
Kot | TTR 86 |
Lackfarbe | Lösungsmittelhaltige Abbeizpaste auftragen, abkratzen, evtl. danach Fleckex top + TTR 86 |
Likör | |
Limonade | |
Lippenstift | |
Margarine | |
Milch | |
Nagellack | Mit Nagellackentferner betupfen, Reste mit TTR 86 entfernen |
Obst / Obstsaft | Karacho, TTR 86, enzymhaltige Produkte, verbleibende Farbflecken mit 6%iger Wasserstoffperoxid- oder Natriumdithionit-Lösung (Entfärber) extrahieren |
Fleckentabelle C
Fleckenart | Geeignete Reinigungsmassnahmen |
Paraffin | Mit Fön erwärmen und mechanisch entfernen und mit saugfähigem Papier aufsaugen. Reste mit Fleckex top und TTR 86 entfernen. |
Parfüm | |
Petroleum | |
Rost | Mit 10%iger Oxalsäure-Lösung befeuchten, gründlich nachspülen |
Rotwein | Mit Kochsalz einreiben, evtl. zusätzlich befeuchten und einwirken lassen, anschliessend absaugen |
Russ | |
Salbe | |
Schlagsahne | |
Schokolade | |
Schuhcreme | |
Schuh-Selbstglanz |
Karacho, Fleckex top, TTR 86. Bei älteren Flecken Linax plus (1:10) aufbringen, danach mit Wasser extrahieren |
Senf | |
Sauce | |
Tabak | TTR 86, Fleckex top |
Tee | siehe Kaffee |
Fleckentabelle D
Fleckenart | Geeignete Reinigungsmassnahmen |
Teer | |
Tinte | TUBA-Universal (1:10) aufsprühen, abpolstern oder mit 10%iger Ammoniak-Lösung entfärben, 6%ige Natriumdithionit-Lösung (Entfärber) |
Urin |
Karacho, Fleckex top, TTR 86, enzymhaltige Produkte |
Wachs | siehe Paraffin |
Wasserflecken | |
Weisswein | |
Zahnpasta | |
Zucker | |
Unbekannt |
1.5 Textile Beläge: Garnpad / Faserpadverfahren
Das Garnpad-Verfahren ist für alle Textilbeläge, die nicht naß gereinigt werden können geeignet.
Hierbei wird eine Einscheibenmaschine mit einem Garn- bzw. Faserpad eingesetzt. Das Pad wird vor Arbeitsbeginn mit geeigneten Reinigungsmitteln (z.B. TUBA-UNIVERSAL konzentriert bis 1:1 mit Wasser verdünnt - oder KARACHO 5 bis 10%-ig) leicht eingesprüht. In der weiteren Verarbeitung wird das Reinigungsmittel abschnittsweise ca. 2-3 m2 schwach auf den Teppichbelag aufgesprüht und der Reinigungsablauf mit dem Textilpad fortgeführt. Der Schmutz wird durch die starke Mechanik gelöst und an die Faser des Pads gebunden. Das Pad muß entsprechend der Verschmutzung regelmäßig gewechselt werden. Falls notwendig den Teppichflor direkt nach der Reinigung mit einem Bürstsauger aufbürsten.
1.6 Textile Beläge: Shampoonierung
Die Shampoonierung erfolgt nach dem Bürstsaugen mit einer Einscheibenmaschine mit Shampoonierbürste.
Je nach Verschmutzungsgrad wird ein Teppichshampoo (z.B. TUBA-UNIVERSAL 1 : 6 bis 1 : 10 verdünnt) im Shampootank eingesetzt (je schmutziger, umso konzentrierter die Gebrauchslösung). Beim Arbeiten mit der Einscheibenmaschine werden zwei Bahnen unter Shampoozugabe gezogen, diese werden dann überlappend bearbeitet. Es wird immer auf der Bodenfläche gegenüber der Tür angefangen. Der schmutzgesättigte Schaum muß mit einem Wassersauger möglichst schnell abgesaugt werden. Er darf nicht im Teppichboden verbleiben und eintrocknen, sonst besteht die Gefahr des Florverklebens.
Velour-Teppichböden werden in einer Richtung gebürstet. Nach dem Trocknen soll der Belag nachdetachiert werden (siehe 1.4). Die Trocknungszeit sollte mindestens 10-12 Stunden dauern und hängt von folgenden Faktoren ab:
- Belagsart
- Flormaterial (Synthetik oder Wolle)
- Raumtemperatur
- relative Luftfeuchte
- Belüftungsmöglichkeit
Durch geeignete Gebläse kann die Trocknungszeit um die Hälfte reduziert werden. Ein Teppichboden, der im Flor trocken erscheint, kann im Untergrund noch Feuchtigkeit enthalten, die zu einer schnellen Wiederanschmutzung führt, wenn der Belag zu früh begangen wird.
Die Shampoonierung ist für Softveloure nicht geeignet.
1.7 Textile Beläge: Sprühextraktion
Bei der Sprühextraktion wird ein Sprühextraktionsreiniger in denTeppichflor eingesprüht und in einem Arbeitsgang abgesaugt.
Bei der Sprühextraktion wird mittels eines Sprühextraktionsgerätes unter Druck ein Sprühextraktionsreiniger (z.B. eine 2%-ige TUBA-UNIVERSAL-Lösung oder eine 5-10%-ige KARACHO-Lösung) in den Teppichflor eingesprüht und in einem Arbeitsgang abgesaugt. Zur besseren Reinigungswirkung können auch Geräte mit integrierter, rotierender Bürstenwalze eingesetzt werden. Bei zu starker Schaumbildung im Schmutzwassertank können geeignete Entschäumer im Schmutzwassertank verwendet werden.
Beim kombinierten Verfahren wird der Teppichboden zuerst mit einem Teppich-Shampoo (z.B. TUBA-UNIVERSAL) shampooniert und danach mit Wasser sprühextrahiert. Zum Entschäumen werden geeignete Entschäumer verwendet.
Die Kombination von Shampoonieren und Sprühextraktion ist die intensivste und aufwendigste Reinigungsmethode für festverlegte Teppichböden.
Teppichshampoo und Sprühextraktionsreiniger sollten unbedingt frei von Bleichmitteln sein und einen neutralen pH-Wert aufweisen. Sie sollen die Wiederanschmutzung positiv beeinflussen.
2.1 Nichttextile Beläge: Unterhaltsreinigung
Unter der Unterhaltsreinigung von nichttextilen Bodenbelägen versteht man die laufende Reinigung, die
- im Feuchtwischverfahren (siehe 2.2),
- manuellen Naßwischverfahren (siehe 2.3) oder
- unter Zuhilfenahme von Scheuersaugmaschinen durchgeführt wird.
2.2 Nichttextile Beläge: Das Feuchtwischverfahren
Dieses begründet seinen Namen darin, daß die tägliche Unterhaltsreinigung durch einfaches Wischen mit nebelfeuchten Feuchtwischgeräten erfolgt.
Dieses begründet seinen Namen darin, daß die tägliche Unterhaltsreinigung durch einfaches Wischen mit nebelfeuchten Feuchtwischgeräten erfolgt. Für dieses Verfahren geeignete Produkte sind neutrale Reiniger (z.B. NEUTRALREINIGER), Alkoholreiniger (z.B. TANET SR-15) oder Allzweckreiniger (z.B. KARACHO).
Voraussetzung für das Feuchtwischverfahren sind intakte, geschlossene am besten mit Pflegedispersionen beschichtete Fußböden (siehe 2.5 Einpflege). Zum Feuchtwischverfahren gehört auch gelegentliches Polieren bzw. das Spray-Cleaner-Verfahren (siehe 2.6), um stärkere Begehspuren zu entfernen.
Vorteile des Verfahrens: Hohe Stundenleistungen bei täglicher, staubfreier Unterhaltsreinigung. Geringe körperliche Belastung des Reinigungspersonals.
Nachteile des Verfahrens: Nicht geeignet für Objekte mit starkem Schmutzeintrag. Es gehört eine gewisse Erfahrung dazu, um festzulegen, wann der gelegentlich einzusetzende Cleanervorgang zu erfolgen hat. Bei zu feuchtem Wischgerät kann es zu Schmierspuren kommen (deshalb die Forderung "nebelfeucht"). Nicht für den Einsatz in Objekten geeignet, in denen neben Reinigung auch Desinfektion erforderlich ist.
2.3 Nichttextile Beläge: Das Nasswischverfahren
Zur Durchführung des Naßwischverfahrens ist eine vorherige Grundbeschichtung mit Selbstglanzemulsionen nicht zwingend notwendig. Der Boden wird täglich naß gewischt. Zur rationellen Durchführung sollte auf moderne Naßwischsysteme zurückgegriffen werden.
Das Wischen sollte in zwei Arbeitsgängen erfolgen:
- möglichst naß wischen
- mit ausgespültem und ausgepreßtem Mop gelösten Schmutz aufnehmen
oder mit einem System, das beide Arbeitsgänge vereint.
Durch Zugabe von entsprechenden Reinigungs- bzw. kombinierten Reinigungs- und Pflegemitteln in das Wischwasser wird der Boden gründlich gereinigt bzw. gleichzeitig gepflegt. Je nach Wahl des Produkttypes kann also über das Wischen entweder der Reinigungs- oder der Pflegeeffekt betont werden. Geeignete Reinigungsmittel bei ausschließlicher Unterhaltsreinigung: Alkoholreiniger (z.B. TANET SR-15), Allzweckreiniger (z.B. KARACHO) oder fettlösende Reinigungsmittel (z.B. GREASE SUPERCLEAN). Geeignete Reinigungsmittel zur Reinigung und Pflege in einem Arbeitsgang: Wischpflegemittel auf Seifen- (z.B. TAWIP VIOCLEAN), wasserlöslicher Polymer- (z.B. TAWIP ORIGINAL).
Vorteile des Verfahrens: Unproblematisches Verfahren, die Handhabung des Naßwischgerätes ist schnell erlernbar. Gute Reinigungswirkung, daher auch für Fußböden mit hohem Schmutzeintrag geeignet. Durch den Einsatz von Desinfektionsreinigern oder -wischpflegemitteln können auch höchste hygienische Ansprüche erfüllt werden.
Naßreinigung mit Scheuersaugautomaten:
Auch die Reinigung durch spezielle Scheuersaugmaschinen kann von der Wirkungsweise her dem Naßwischen zugeordnet werden. Die Reinigung wird dabei durch einfaches Befahren mit der Maschine vollzogen. Durch die Wahl entsprechender Kombinationsprodukte (z.B. TAWIP INNOMAT) können gleichzeitig auch pflegende Bestandteile auf den Boden gebracht werden. Dabei geschieht folgendes: Die Reinigungslösung läuft aus einem an der Maschine angebrachten Vorratstank auf den Boden, wird sofort mit Bürsten unter deren mechanischer Einwirkung verteilt (eigentlicher Reinigungsvorgang), direkt durch am hinteren Teil der Maschine angebrachte Sauglippen wieder zusammen mit dem gelösten Schmutz aufgenommen, und durch Absaugen einem speziellen Schmutzwassertank zugeführt.
2.4 Nichttextile Beläge: Grundreinigung
Die Grundreinigung ist eine Reinigung, die erheblich über das Maß einer Unterhaltsreinigung hinaus geht. Sie ist sehr zeitintensiv, wenn z.B. hartnäckige Verschmutzungen beseitigt und Beschichtungen entfernt und gegebenenfalls erneuert werden müssen. Am Anfang einer Objektübernahme sollte immer eine Grundreinigung stehen. Dies bedeutet: Den Boden mit geeigneten Produkten gründlich bis auf den Grund von Schmutz und Pflegemittelrückständen befreien.
Die ordnungsgemäß durchgeführte Grundreinigung schafft erst die Voraussetzung für eine Einpflege (siehe 2.5) mit Selbstglanzemulsionen bzw. sorgt für einen "sauberen" Start für die spätere Unterhaltsreinigung.
Zur Durchführung der Grundreinigung sind folgende Arbeitsgänge erforderlich:
- Aufbringen und Verteilen der Grundreinigerlösung (z.B. LINAX PLUS, QUICKSTRIP TURBO).
- Grundreiniger 5-10 Minuten einwirken lassen.
- Schrubben des Bodens mit Einscheibenmaschine und Bürste bzw. Grundreinigungs-Padscheiben (blau bis schwarz, je nach Belagsart).
- Aufnehmen des gelösten Schmutzes bzw. der gelösten Pflegemittelrückstände (Wassersauger).
- Sorgfältiges Nachwischen mit viel klarem Wasser, trocknen lassen. (Rückstände von Grundreinigungsmitteln sollten möglichst restlos entfernt werden, da sie sonst die Filmbildung eines nachfolgend aufgebrachten Pflegemittels stören).
- Vor Beginn der Pflegemaßnahme (siehe 2.5 Einpflege) den Belag ausreichend austrocknen lassen.
2.5 Nichttextile Beläge: Einpflege
Bodenbeläge können zum Schutz und zur längeren Haltbarkeit der Nutzschicht, zur Verbesserung der Optik (Glanzsteigerung) und zur leichteren und schnelleren Durchführung der Unterhaltsreinigung eingepflegt werden. Die Auswahl des geeigneten Pflegemittels sollte nach der Belagsart, der Nutzung bzw. Strapazierung und des Bereiches (z.B. Sporthalle, Verwaltungsbereich, Krankenhaus etc.) erfolgen.
Im Sporthallenbereich sollten nur nach DIN 18032 geprüfte Produkte (z.B. LONGLIFE B 250) Verwendung finden. Für Bereiche, die einer regelmäßigen desinfizierenden Reinigung unterzogen werden müssen, eignen sich desinfektionsmittelbeständige Pflegeemulsionen. Im Schul- und Verwaltungsbereich können harte, strapazierfähige Produkte (z.B. LONGLIFE DIAMOND) eingesetzt werden.
Zur Durchführung der Einpflege sind folgende Arbeitsgänge erforderlich:
- Pflegedispersion abschnittsweise auf den sauberen, trockenen Boden auftragen und mit einem Breitwischgerät oder bei grösseren Flächen mit einem Emulsionsauftragegerät gleichmäßig verteilen.
- Zügig arbeiten und nicht in den gerade antrocknenden Film wischen.
- Immer dünn auftragen (Auswirkung auf die Strapazierfähigkeit). 2-3 dünne Beschichtungen sind deutlich strapazierfähiger als 1 dicker Auftrag. Die Auftragsanzahl ist von der Saugfähigkeit des Bodens abhängig.
- Während der Trockenzeit nicht Begehen. Die Trockenzeit ist von der Luftfeuchte und der Temperatur abhängig. In der Regel reichen 30-45 Minuten Trockenzeit aus, bevor der 2. Auftrag in der gleichen Weise erfolgen kann.
- Poliervorgänge (siehe z.B. 2.7 High-Speed-Verfahren) führen zur Verdichtung des Pflegefilms und zur Glanzsteigerung.
2.6 Nichttextile Beläge: Das Spray-Cleanerverfahren
Durch die Anwendung des Cleanerverfahrens wird in einem Arbeitsgang folgender Effekt erzielt:
- Gründliche Entfernung von Schmutz- und Begehspuren
- Ergänzung des Pflegemittelfilmes
- Erneuerung des Glanzes
Vorteile des Verfahrens: Intensive Reinigung des Fußbodens. Entfernung auch stärkerer Verkehrsspuren. Dadurch wird der Pflegezustand über längere Zeiträume auf hohem Niveau gehalten. Grundreinigungen sind nur noch in größeren Zeitabständen erforderlich (dadurch kostengünstigeres Arbeiten). Geringer Produkt-Verbrauch (ca. 200 ml/100 m2).
Nachteile des Verfahrens: Das Reinigungspersonal benötigt eine Einarbeitung und eine gewisse Erfahrung hinsichtlich Dosierung und Verarbeitung des Produktes, sowie des Zeitpunktes des Wechsels der Padscheiben.
2.7 Nichttextile Beläge: High-Speed Verfahren
Der Boden wird zunächst (nach einer ordnungsgemäßen Grundreinigung, siehe 2.4) mit einer strapazierfesten Selbstglanzemulsion (z.B. LONGLIFE DIAMOND) mehrfach dünn beschichtet (mindestens 4-5 Aufträge). Den einzelnen Pflegeschichten sollte genügend Zeit zum Durchtrocknen gelassen werden (Trockenzeit abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit). Dieser aufgebaute Pflegefilm kann nach dem Trocknen mit einer schnellaufenden Maschine (High-Speed-Maschine ab 450 bis 2000 UPM) unter Verwendung von weichen Padscheiben "auspoliert" werden. Dadurch wird eine Verdichtung des Pflegefilmes erreicht, d.h. seine Strapazierfestigkeit noch weiter erhöht.
Die Unterhaltsreinigung erfolgt im wesentlichen im Feuchtwischverfahren (siehe 2.2) und gelegentlichen Auspolieren. Bei stärkeren Verschmutzungen kann auch im Naßwischverfahren (siehe 2.3) gearbeitet werden.
Zur Erneuerung der Filmoberschicht wenn diese z.B. durch Verkehrsspuren zu stark beschädigt ist kann eine trockene Zwischenreinigung (siehe 2.8 Pflegefilmsanierung) durchgeführt werden.
Vorteile des Verfahrens: Sehr guter Pflegezustand und hoher Glanz. Bei der Unterhaltsreinigung geringer Produktverbrauch und Arbeitsaufwand, da diese im wesentlichen durch Feuchtwischen erfolgt. Grundreinigungen können sehr lange Zeit vermieden werden.
2.8 Nichttextile Bodenbeläge: Pflegefilmsanierung
Durch die Pflegefilmsanierung sollen abgenutzte Pflegefilme so bearbeitet werden, daß die Optik und Nutzungseigenschaften verbessert werden. Dies bedeutet: Verzicht auf umweltbelastende und kostenintensive Grundreinigung bzw. das Hinausschieben der Zeitintervalle einer Grundreinigung.
Vorteile einer Pflegefilmsanierung:
- schneller und kostengünstiger
- weniger umweltbelastend
- oberflächenschonender (hohe Alkalität birgt Gefahr der Materialschädigung bei empfindlichen Belägen)
- geringe gesundheitliche Gefährdung
Voraussetzung der Durchführung einer Pflegefilmsanierung:
- leistungsfähige Einscheibenmaschine mit hoher Nennleistung, hohem Gewicht, hoher Drehzahl, guter Absaugung
- relativ ebener Bodenbelag
Arbeitsstufen einer Pflegefilmsanierung:
- Schmutzentfernung vom eingepflegten Belag durch Feucht- bzw. Naßwischen (siehe 2.2 bzw. 2.3) mit Alkoholreiniger (z.B. TANET SR-15), Allzweckreiniger (z.B. KARACHO) oder Grundreiniger (LINAX PLUS, max. 3%ige Einsatzkonzentration).
- Belagsoberfläche bzw. Pflegefilm partiell anschleifen (braune Padscheibe).
- Evtl. anfallenden Reststaub mittels Feuchtwischmethode (siehe 2.2) entfernen.
- Wenn notwendig, Polymerdispersion (z.B. LONGLIFE B-250, LONGLIFE DIAMOND) auftragen und Egalisierung durch polieren (roter Pad).
Grenzen der Pflegefilmsanierung:
- Für Maschine unzugängliche Bereiche.
- Im Pflegefilm eingebettete Schmutzrückstände (falsche Unterhaltsreinigung, siehe 2.1).
- Rauhe Steinböden oder unglasierte Keramikfliesen.
- Schlechte Bodenverlegerarbeit.
2.9 Nichttextile Bodenbeläge: Steinkristallisation
Entgegen der bekannten Reinigungs- und Pflegeabläufe wird mit Steinkristallisatoren (z.B. CRISTAN) kein Schmutz beseitigt oder ein Pflegefilm aufgebracht, sondern über die chemische Reaktion mit dem im Stein enthaltenen Calziumcarbonat die natürliche Oberflächenhärte mittels mirkroskopisch kleinster Kristallteilchen wieder hergestellt.
Steinkristallisatoren werden wie folgt angewandt:
- Haftenden Schmutz und Pflegemittelrückstände mit geeigneten Grundreinigern (z.B. LINAX PLUS oder QUICKSTRIP TURBO) vom Steinboden entfernen. Belag gut trocknen lassen.
- Mittels Sprühaufsatz den Steinkristallisator (z.B. CRISTAN) unverdünnt nebelfeucht auf den Boden sprühen und sofort mit langsamlaufender Einscheibenmaschine (max. 350 UPM), unterlegt mit Stahlwollekranz (STAHLWOLLERINGE grob), Stahlwollematte oder Stahlwollestreifen bis zur Glanzgabe verarbeiten.
Abschnittsweise ca. 1m2; vorgehen.
Stahlwolle rechtzeitig drehen bzw. ersetzen.
Keine angerostete Stahlwolle verwenden! - Gesamte bearbeitete Fläche mit sauberer, feiner Stahlwolle (STAHLWOLLERINGE fein) oder Polierpad nachpolieren.
Achtung: Steinkristallisatoren sind nicht geeignet für keramische Beläge, Granit, Sandstein, Schiefer und Steinteppich.
Vorteile die für die Steinkristallisation sprechen:
- Oberflächenveredelung hält ca. 10 bis 20mal länger als herkömmliche Bearbeitung mit Pflegeprodukten.
- Farben des behandelten Natursteinbelages bekommen wieder ihr ursprüngliches, leuchtend klares Aussehen bei gleichzeitigem Erhalt der natürlichen Oberflächenhärte.
- Steinböden werden glänzend, kratz und abriebfest, schmutzab weisend, pflegeleicht und bleiben atmungsaktiv.
- Keine Begehspuren und Strichbildung.
- Keine Abwasserbelastung und Geruchsbelästigung bei sachgerechter Anwendung.
- Schädigung auf Natursteinbelägen, hervorgerufen z.B. durch Fruchtsäfte, koffeinhaltige Limonaden u.ä. können mit geringem Aufwand, ohne optischen Unterschied zur übrigen Bodenfläche, ausgebessert bzw. nachkristallisiert werden.
- Extrem ergiebig. Bei mittlerem Rauheitsgrad des zu behandelnden Natursteinbelages liegt der durchschnittliche Verbrauch bei 12-15 ml pro m2
3.1 Flächen oberhalb des Fussbodens: Quick & Easy System
Mit dem QUICK & EASY-System bietet sich für die Reinigung von Flächen oberhalb des Fußbodens eine neuartige und wirtschaftliche Hilfe in professioneller Art an, die exaktes Dosieren und gezieltes Auftragen des Reinigungsmittels sicherstellt. Mit QUICK & EASY hat der Reinigungsprofi ein System in der Hand, das auch in diesem Bereich Ansätze für längst fällige Verfahrensumstellungen bietet.
Die QUICK & EASY-Komponenten im Überblick:
Aus einer Konzentratflasche mit 325 ml Inhalt mit eingebautem Entnahmeventil und einer Leerflasche in gleicher Größe - aus der Leitung mit kaltem Wasser befüllt - wird mit Hilfe des daran angekoppelten Sprühkopfes (mit fest eingestellter Dosierung) eine handliche und kompakte Auftraghilfe für Reinigungsmittel in gebrauchsfertiger Konzentration; sie werden über das Dosierventil im Sprühkopf als Strahl- oder Sprühkegel (umschaltbar) auf die zu reinigenden Flächen aufgebracht. Ist die Wasserflasche leer, wird die Zufuhr unterbrochen; nach Öffnen der Befestigungsklaue am Sprühkopf kann sie abgenommen und frisch befüllt werden. Analog dazu wird auch die Konzentratflasche gewechselt; nach bisherigen Erfahrungen reicht die Konzentratmenge (bei vier Pumphüben pro Quadratmeter gereinigter Fläche) für 3500 Quadratmeter.
Die Vorteile des QUICK & EASY-Systems:
- Bereitstellung eines sehr handlichen Systems, das exaktes Dosieren sicherstellt und die Gefahr der Über-/Unterdosierung auf Null reduziert.
- Die Reinigungskraft ist einfach auf das System einzuschulen.
- Mit der passenden Kombination Sprühflasche / Wischtuch, problemlos von der Reinigungskraft direkt oder auch auf dem Reinigungswagen mitzuführen, kann bei Bedarf punktuellen Verschmutzungen gezielt zu Leibe gerückt werden.
- Bei QUICK & EASY wird immer nur mit sauberer, optimal dosierter Reinigungsflotte gearbeitet, die auf das Tuch oder die zu reinigende Fläche aufgesprüht und nach dem Einwirken mit dem Schmutz abgewischt wird. Diese grundsätzlich geänderte und auch hygienisch akzeptable Arbeitsweise führt zu optisch einwandfreien Reinigungsergebnissen.
- Die Produkte SANET POWER, TANET INTERIOR und TANEX PERFORMA, kommen nur in versiegelten, farblich klar gekennzeichneten Kleingebinden ins Objekt; zusammen mit den entsprechend gefärbten Hochleistungstüchern ist gemäß dem eingeführten Farbcode eine einfache Zuordnung von Hilfsmittel und Reinigungsstelle möglich.
- Bei Einsatz des QUICK & EASY-Systems kommt die Reinigungskraft niemals mit dem Konzentrat in Verbindung; damit sind die Gefahren von Hautirritationen oder Augenverletzungen durch Konzentrat-Spritzer ausgeschlossen.
- Im Objekt-Handlager wie auch auf dem Reinigungswagen vor Ort handlich und platzsparend aufzubewahren.
- Die Formulierungen der Reinigungsmittel sind umweltfreundlich und zudem sehr materialverträglich.